AMAG fährt mit Lernenden gut

Der Nationale Bildungspreis 2016 der Hans Huber Stiftung und der Stiftung FH SCHWEIZ geht an das Automobilunternehmen AMAG für die vorbildliche Berufsbildung und Begleitung von Jugendlichen beim Karrierestart. Der von der Hans Huber Stiftung finanzierte Preis ist mit 20’000 Franken dotiert.

«Die ersten vier Jahre im Berufsleben sind sehr wichtig», sagt Morten Hannesbo. Der CEO der Automobil- und Motoren AG (AMAG) ist von der Nomination für den Nationalen Bildungspreis motiviert, die landesweite Ausbildung von Lernenden an den über 80 AMAG-Standorten weiter voranzutreiben. Christian Fiechter, Präsident der Hans Huber Stiftung zeigt sich beeindruckt von der Konsequenz, mit der Nachwuchsfachkräfte gefördert werden und begründet die Wahl: «AMAG ist sehr aktiv, um die passenden Lernenden zu finden. Die Berufsbildner fördern sie fachlich und persönlich und ermöglichen sogar während der Lehre zusätzliche Ausbildungen. Der Talentpool hilft nach der Lehre, dass die jungen Fachkräfte im Berufsalltag Fuss fassen und ihre Karriere planen können.»

Lernende gestalten Kommunikation mit

Morten Hannesbo ist denn auch stolz darauf, dass viele eigene Kaderleute die Lehre in einem AMAG-Betrieb absolviert haben und von den rund 5400 Mitarbeitenden schweizweit über 700 Lernende sind. Christian Fiechter: «Eine überdurchschnittlich hohe Quote, die dazu beiträgt, in mehreren Branchen den hohen Fachkräftebedarf zu decken.» Mit den Future Days erhielten Schülerinnen und Schüler im Berufswahlprozess gute Einblicke in die Betriebe. Dank der modernen Kommunikation mit Sozialen Medien oder Filmbeiträgen, die von eigenen Lernenden mitgestaltet werden, bekomme die Lehre ein authentisches und attraktives Bild: «Genau das brauchen wir, um in Zukunft die richtigen Leute für die Wirtschaft zu gewinnen.» Hannesbo macht indes keinen Hehl daraus, dass es in gewissen «Problemberufen» schwierig sei, genügend Interessenten zu finden. Umso wichtiger sei es, bei der Kommunikation und Rekrutierung darauf abzuzielen, dass sich die passenden Bewerberinnen oder Bewerber melden. Eben erst wurde ein neuer interaktiver «Lehrstellen-Navigator» als App für alle mobilen Geräte und als Desktop-Version lanciert. Damit können die Lehrberufe der AMAG auf spielerische Art und Weise erforscht werden – virtuell im Traumauto unterwegs in der «AMAG-City».

Dialog mit Lernenden wichtig

Hannesbo ist ein CEO zum Anfassen. Während der «Morten‘s Hour» in den lokalen Betrieben können auch Lernende ihre Anliegen direkt einbringen: «Der Dialog mit den jungen Menschen ist mir wichtig.» Er wünscht sich, dass sich Lernende im Lehrbetrieb zu Hause fühlen und eine Lebensausbildung geniessen, in der auch Werte wie Ehrlichkeit, Fleiss und Verlässlichkeit gelebt werden. Sowohl in die fachliche Ausbildung wie auch in die Infrastruktur werde ständig investiert, sagt Hannesbo: «Eltern und ihre Jugendlichen sind oft überrascht, wie sauber und modern eine Autowerkstatt heute ist.»

Strategisch und national vorbildlich

Derzeit laufen bei AMAG Bestrebungen, die Ausbildung weiter zu stärken und Synergien zu nutzen, damit die Ausbildner in allen Betrieben die gleich gute Betreuung während der Lehre anbieten können. Diese strategische Ausrichtung wertet Fiechter als «national vorbildlich». Die Autowelt in Dübendorf sei nicht nur eine Drehscheibe für Kunden, sondern auch ein nachahmenswertes Ausbildungszentrum, wo überbetriebliche Kurse und Fachausbildungen für Lernende nicht nur der eigenen Betriebe angeboten werden. Hannesbo ist es darüber hinaus ein Anliegen, dass sich sein Unternehmen auf Verbandsebene für die Berufswahl sowie die Aus- und Weiterbildung einsetzt. Die Lernenden sollen gute Aussichten für ihr Berufsleben bekommen: «Das erfordert manchmal auch Beweglichkeit. Mit einer Lehre bei uns erlernen junge Menschen einen Beruf fürs Leben, auch wenn sie nicht in der Autobranche bleiben.»

 

Die Jury des Nationalen Bildungspreises

In der Jury für die Evaluation des Preisträgers des Nationalen Bildungspreises der Hans Huber Stiftung und der Stiftung FH SCHWEIZ haben folgende Fachleute Einsitz:

Christian Fiechter, Präsident Hans Huber Stiftung

Nick Huber, Stiftungsrat der Hans Huber Stiftung und Mitglied der Geschäftsleitung der SFS services AG

Rainer Kirchhofer, Stiftungsrat und Geschäftsführer Stiftung FH SCHWEIZ

Dr. Ulf Berg, Vorstandsausschuss-Mitglied des Branchenverbands Swissmem der Schweizer Industrie, Verwaltungsratspräsident der Ems-Chemie Holding AG

Prof. Dr. Stefan C. Wolter, Direktor der Schweizerischen Koordinationsstelle für Bildungsforschung, Aarau, sowie Professor für Bildungsökonomie und Leiter der Forschungsstelle für Bildungsökonomie an der Universität Bern
Heinrich Christen, Partner und Sitzleiter Ernst & Young AG

 

Bildlegende:
Werkstattgespräch: Morten Hannesbo, CEO der AMAG, bespricht mit zwei Lernenden aktuelle Herausforderungen.