Bescheiden und familiär zum Sieg

Die investierte Zeit hat sich gelohnt: Jean-Luc Braun führte den Steinmetz Tobias Kupferschmidt an der Berufsweltmeisterschaft zum Sieg. Dafür wird der Trainer Jean-Luc Braun von der Hans Huber Stiftung geehrt.

Jean-Luc Braun aus St. Margrethen arbeitet bei der Gautschi AG in St. Margrethen, wo er auch selber die Lehre als Steinmetz erfolgreich absolviert hat. Braun suchte seinen Kandidaten für die Berufsweltmeisterschaft an der Schweizermeisterschaft aus, wo ihn Tobias Kupferschmidt am meisten überzeugte. Braun pflegte den Kontakt mit Kupferschmidt über ein Jahr hinweg und betreute ihn. Er kontrollierte und gab Tipps, wie sich sein Kandidat verbessern konnte. «Das Training und der Job mussten nebeneinander hergehen. Aber anscheinend hat das wunderbar geklappt», sagt Braun. Denn sein Schützling erreichte den ersten Platz an der Berufsweltmeisterschaft.

Ganz bescheiden

Braun investiert sich gerne in die Jugend. Einerseits liebe er seinen Beruf, und dass dieser weiterbestehe, müsse in die Lehrlinge investiert werden. Andererseits freut er sich auch besonders, wenn er zusehen kann, wie sich junge Menschen für ein Projekt einsetzen und sich darin entwickeln. «Als mir an der Weltmeisterschaft die Leute gratulierten, fragte ich sie, wofür? Die Leistung hat Tobias Kupferschmidt erbracht und nicht ich.» Indes freut er sich, dass die Leistung von der Hans Huber Stiftung wertgeschätzt wird. An der Berufsweltmeisterschaft könne man sehen, dass das duale Bildungssystem Zukunft hat, denn die Schweiz erreiche oftmals die vorderen Ränge, sagt Braun.

Gehören zusammen

Braun und Kupferschmidt waren ein ausserordentlich harmonisches Team: «Oftmals sagten die Leute, dass wir zusammen gehören. Denn Streit gab es bei uns nie.» Das könne am gemeinsamen Beruf oder an der Liebe zum Stein liegen, sagt Braun. Mein Kandidat war an der Berufsweltmeisterschaft gelassen, auch als er bemerkte, dass der Sieg möglich war. «Dann sagte Tobias zu mir, ich solle nicht beginnen zu hyperventilieren. Ich war anscheinend nervöser als er.» Freundschaften entstanden auch unter den anderen Teilnehmern. «Vielleicht weil es nicht all zu viele Steinmetze gibt, fühlen sie sich untereinander mehr verbunden als Teilnehmende in anderen Berufen», sagt Braun.

 

Bildlegende:
Die aufgebrachte Mühe hat sich für Trainer Jean-Luc Braun (l.) und Steinmetz Tobias Kupferschmidt (r.) gelohnt: Braun erhielt der Förderpreis der Hans Huber Stiftung und Kupferschmidt gewann an der Berufsweltmeisterschaft die Goldmedaille.