Chancengleichheit in der Lehre fördern

Die Hans Huber Stiftung feierte am Freitagabend, 14. September, ihr Jubiläum mit der zehnten Preisverleihung in Heerbrugg. Migros-Chef Herbert Bolliger als Träger des Hans Huber Preises betonte in seiner Festrede die positiven Auswirkungen der Chancengleichheit in der Ausbildung auf das Wirtschaftswachstum. Anerkennungspreise erhielten zudem Alwin Lehner und Raimund Winkler aus Hard/Vorarlberg sowie Patrick Bregenzer aus St.Gallen.

Die Hans Huber Stiftung verleiht jedes Jahr Preise an Persönlichkeiten, die sich für das Image der Berufslehre verdient gemacht haben. Die Gesamtpreissumme der Preise ist mit 70’000 Schweizer Franken dotiert. Herbert Bolliger, Präsident der Generaldirektion des Migros-Genossenschafts-Bundes, erhielt den Hans Huber Preis 2007 für seinen persönlichen Einsatz und stellvertretend für das Engagement seines Unternehmens zur Förderung der beruflichen Grundbildung. Mit herausfordernden Ausbildungskonzepten in allen Regionen der Schweiz habe sein Unternehmen die Berufsbildung im Detailhandel positiv und nachhaltig geprägt, sagte Stiftungspräsident Christian Fiechter in seiner Laudatio. Zur Person von Anerkennungspreisträger Patrick Bregenzer aus St.Gallen, Geschäftsführer und Mitinhaber der Bresga Innenausbau AG, führte Fiechter aus, er habe „wie kaum ein anderer auf vielfältigste Weise zur Förderung von Lernenden und zu einem guten Image der Berufslehre beigetragen“. Bregenzer verstehe es, die berufliche Grundbildung und junge Menschen auf allen Ebenen zu fördern. Alwin Lehner, Inhaber der Alpla-Werke, und Raimund Winkler, Lehrlingspionier bei Alpla in Hard, erhielten laut Fiechter gemeinsam einen Anerkennungspreis für ihre Arbeit beim Aufbau der eigenen Lehrwerkstätte am Hauptsitz der Alpla-Werke und deren Multiplikation ins Ausland. Sie hätten einer breiten Öffentlichkeit vor Augen geführt, wie bedeutsam gut qualifizierte regionale Fachkräfte für ein wachsendes Unternehmen und einen ganzen Wirtschaftsraum seien.

Am Puls der Kundschaft

Herbert Bolliger ging in seiner Festrede auf die Bedeutung der Berufsbildung in der Migros und für den gesamten Wirtschaftsraum ein: „Mit der Ausbildung von Lernenden investieren wir in die Jugend und bieten jungen Menschen eine Perspektive und damit Vertrauen in die Zukunft.“ Bildungsbetriebe blieben dadurch „am Puls der Kundschaft von morgen“. Bolliger unterstrich die Wichtigkeit von guten Lehrabschlüssen und der Förderung von schulschwächeren Jugendlichen. Gleichzeitig sei es ihm ein Anliegen, leistungsstarke Lernende gezielt zu fördern. Die Berufsmatura sei bei der Migros eine selbstverständliche Möglichkeit. Er nannte darüber hinaus interessante Projekte, so zum Beispiel die Junior-Märkte in Basel und Genf, die seit einigen Jahren mit Erfolg von Lernenden geführt werden, die Praktikumseinsätze von Detailhandelslernenden bei der Post oder bei Lieferanten, die Sprach- und Praktikumsaufenthalte in anderen Sprachregionen oder auch die speziell eingerichteten Ausbildungsbäckereien. In allen Ausbildungs-Bestrebungen habe die Chancengleichheit zwischen Frauen und Männern strategische Bedeutung, sagte Bolliger, denn: „Gut durchmischte Teams liefern eine weitaus bessere Leistung als einseitig zusammengesetzte Teams.“ Die Vereinbarkeit von Erwerbstätigkeit und Familie sei für das Wirtschaftswachstum von grösster Wichtigkeit. Die Migros wolle deshalb mit dem von der Hans Huber Stiftung erhaltenden Preisgeld das von der Eidgenossenschaft lancierte Bildungsprojekt „Chance“ unterstützen, das genau in diese Richtung ziele.

Jubiläumsbuch präsentiert

Stiftungspräsident Christian Fiechter liess an der Jubiläumspreisverleihung zehn Jahre Hans Huber Stiftung Revue passieren. 28 Personen seien mit einem Anerkennungspreis ausgezeichnet worden. Die Trainer von Medaillengewinnern an Berufsweltmeisterschaften seien ebenso für ihr Engagement geehrt worden. Mit dem Internet-Klassenwettbewerb „Traumlehre“  habe die Stiftung sehr viele Oberstufenschüler in ihrer Berufswahl erfolgreich unterstützt. Das Zehn-Jahres-Jubiläum habe man zudem als Anlass genommen, ein Jubiläumsbuch zusammenzustellen, das am Beispiel aller Preisträger die Stärken und die Vielfalt der beruflichen Grundbildung sowie deren Bedeutung als attraktiver Karrierestart zum Ausdruck bringt.

 

Bildlegende:
Die diesjährigen Preisträger der Hans Huber Stiftung mit Stiftungsgründer Hans Huber und Stiftungspräsident Christian Fiechter (v.l.n.r.): Herbert Bolliger, Patrick Bregenzer, Alwin Lehner und Raimund Winkler.