Beide Schreiner aus dem Appenzellerland holten an der Berufsweltmeisterschaft Silber. Das zeichnet auch die Experten aus: Beispielsweise Patrick Bregenzer, der Peter Müller aus Herisau zu Silber verhalf, freut sich ungemein für die Lernenden und engagiert sich weiterhin stark für die Jugend. Die Hans Huber Stiftung überreicht ihm für sein Engagement den Förderpreis.
«Mir wurde der Schreiner-Beruf in die Wiege gelegt», sagt Patrick Bregenzer aus St. Gallen. Er wuchs in einer Familie auf, in der der Vater eine eigene Schreinerei besass. So konnte Bregenzer über die Jahre sein Wissen aneignen: «Ich habe schon viele Stationen des Schreiner-Berufs miterlebt und finde es immer wieder interessant, Neues herauszufinden und zu entdecken.» Nach 25 Jahren hat er von der Werkstatt ins Büro gewechselt. Dies hält ihn aber keineswegs davon ab, Lernenden seine Erfahrung und sein Wissen weiterzugeben. Die Jugend zu fördern liegt im stark am Herzen. Sein grosses Engagement ist der Hans Huber Stiftung bereits 2007 aufgefallen, als der den grossen Anerkennungspreis erhalten hat. Den Förderpreis für Trainer von Medaillengewinnern an Berufsweltmeisterschaften erhält er dieses Jahr auch bereits zum zweiten Mal.
Gerne an Wettbewerben
Vor einigen Jahren gründete er auch das Motivationssemester «fit4job», in dem sich jene, die noch keine Lehrstelle gefunden haben, in einem ersten Job Erfahrung aneignen können. Daneben habe er in seinem eigenen Betrieb stets Lehrlinge. «Man kann dieses Engagement für die Jugend nicht mit Geld aufwiegen», sagt Bregenzer, der für Lernende auch gerne an Turnieren teilnimmt. «Wettbewerbe geben mir Lebensqualität, Erfüllung und auch Weitsicht.» Denn was an Wettbewerben abgehe, sei unbeschreiblich. An schweizerischen Wettbewerben ist er bereits seit 17 Jahren als Experte tätig und international bereits seit sieben Jahren. Die Freude an einer bestandenen Lehrabschlussprüfung, an einer erhaltenen Stelle oder eines guten Ranges bei internationalen Wettbewerben begeistere so, dass man einfach weiter machen müsse. Im internationalen Wettbewerb merke er auch immer wieder, dass sich das duale Bildungssystem der Schweiz bewähre.
«Einen super Job gemacht»
An der Berufsweltmeisterschaft 2011 in London war Patrick Bregenzer als Experte und Betreuer von Peter Müller vor Ort. In dieser Doppelrolle muss Bregenzer einerseits mit den Experten anderer Nationen den Wettbewerb fair gestalten, andererseits seinen Kandidaten Müller betreuen. Müller hatte intensives Training abgeschlossen, das mehrere Ausscheidungen und intensive Trainingswochen beinhaltete. Experte Bregenzer kennt die Stärken seines Kandidaten: «Er arbeitet sehr exakt, bleibt auch bei Stress ruhig und hat das nötige Durchhaltevermögen.» Als Müller den zweiten Platz erreichte, war auch Bregenzer sehr glücklich, denn «Müller hatte wirklich einen super Job gemacht.» Umso mehr freute Bregenzer sich darüber, dass auch der Lernende Peter Enzler als Massivholzschreiner Silber geholt hat: «So holten zwei Personen aus dem Appenzellerland je eine Silbermedaillen im Schreinern.» Der Trainer blickt bereits in die Zukunft, denn schon bald sind wieder die Schweizermeisterschaften, bei denen es den Nachfolger von Müller zu finden gilt.
Bildlegende:
Erfolgreicher Möbelschreiner-Experte Patrick Bregenzer mit Silbermedaillengewinner Peter Müller an der Berufsweltmeisterschaft 2011 in London.