Sie fördern Lernende und gewinnen

Zwei Unternehmer mit Herz für die Berufsbildung durften am Freitagabend, 23. September, den Anerkennungspreis der Hans Huber Stiftung entgegennehmen. Ausgezeichnet wurden zudem zwei Berufstrainer. Sie hatten mit ihren Schützlingen an den vergangenen Berufsweltmeisterschaften Medaillen gewonnen.

Mit 44‘000 Franken honorierte die Hans Huber Stiftung den Einsatz für die Berufslehre: 40‘000 Franken gingen an die beiden Anerkennungspreisträger Otto Hofstetter und Elmar Hartmann. Die restliche Preissumme erhielten die erfolgreichen Berufstrainer Daniel Inauen und Peter Lageder.

Traumberuf «Mech»

Für Otto Hofstetter war schon immer klar: Er will «Mech» werden und mit den Händen arbeiten. Zweimal flog er denn auch aus einer weiterführenden Schule, was für ihn damals eine Befreiung war. Heute führt er im st.gallischen Uznach die Otto Hofstetter AG, die international führend ist im Werkzeug- und Formenbau für die PET- und Verpackungsindustrie. Und in der Hofstetter Lernende fordert und fördert. «Sie integrieren die jungen Berufsleute früh in den produktiven Werkstattalltag und lassen ihnen Freiräume, sich zu entwickeln», lobte Christian Fiechter, Präsident der Hans Huber Stiftung, in seiner Laudatio.

Eigene Fachkräfte ausgebildet

Elmar Hartmann setzt ebenfalls voll auf den Berufsnachwuchs. Das muss er auch. Im Tourismusort Schruns im österreichischen Bundesland Vorarlberg, wo er Geschäftsführer der High Tech-Firma Gantner Electronic GmbH ist, sind Fachkräfte Mangelware. Er begann deshalb, die Leute so auszubilden, wie er sie braucht. «Herr Hartmann, sie wollten gute Lehrlinge finden und haben letztlich langjährige Fachkräfte gewonnen», sagte Christian Fiechter vor der Überreichung des Anerkennungspreises. Besonders vorbildlich sei, wie Hartmann es schaffe, bei jungen Frauen das Interesse an Technik zu wecken. Der Frauenanteil in den technischen Lehrberufen bei Gantner liege aktuell bei über 30 Prozent.

Trainer gewinnen Förderpreis

Über einen Preis durften sich auch die beiden erfolgreichen Berufstrainer Daniel Inauen und Peter Lageder freuen. An den Berufsweltmeisterschaften in Sāo Paulo 2015 coachte der Appenzeller Inauen den Kochlehrling Steven Duss zur Silbermedaille. Lageder aus dem liechtensteinischen Triesen schaffte es mit Luca Vogt seinerseits auf den dritten Rang im Fliesenlegen. Beide erhielten für ihren Einsatz den Förderpreis der Hans Huber Stiftung aus den Händen des St. Galler alt Regierungsrates Hans-Ulrich Stöckling, der feststellte: «Die Medaillen sind ein Beweis dafür, dass die Lernenden bei uns für den Ernstfall ausgebildet sind. Sie wissen, wie man Spitzenleistungen auch in Stresssituationen erbringt.» Daran hätten die beiden Berufstrainer einen grossen Anteil.

Lob vom obersten Arbeitgeber

Festredner Valentin Vogt, Präsident des Schweizerischen Arbeitgeberverbands, lobte die grosse Bereitschaft der Schweizerischen Unternehmen, Jugendliche auszubilden. «Sogar im wirtschaftlich schwierigen letzten Jahr hat die Zahl der Lehrstellen weiter zugenommen – selbst in der Exportindustrie, die doch sehr stark unter dem starken Franken gelitten hat.» Das zeige, wie stark verankert und breit abgestützt der Weg der Berufslehre in der Wirtschaft sei. Die hiesigen Betriebe hätten das Potenzial der Berufsbildung erkannt, dank der sie ihre eigenen Fachkräfte ausbilden können. Nichtsdestotrotz müssten auch die Herausforderungen wie beispielsweise die Sicherstellung der internationalen Vergleichbarkeit von Abschlüssen und Qualifikationen im Auge behalten werden, betonte Vogt. «Damit unser Berufsbildungssystem weiterhin herausragend bleibt, muss es immer wieder an neue Gegebenheiten angepasst werden.»

 

Bildlegende:
Die diesjährigen Anerkennungspreisträger der Hans Huber Stiftung Otto Hofstetter und Elmar Hartmann umrahmt von Stiftungsratspräsident Christian Fiechter (links) und Ehrenpräsident Hans Huber (rechts).