Ausbilden, vorausdenken, digitalisieren

Die vorbildliche und zukunftsorientierte Lehrlingsausbildung sichert den Unternehmenserfolg. Deshalb wird Volker Buth, CEO von Hirschmann Automotive in Rankweil, für den Anerkennungspreis der Hans Huber Stiftung nominiert.

Bald werden es 100 Lehrlinge sein, und Volker Buth ist überzeugt, dass der Erfolg der firmeninternen Berufsbildung die Zukunft des Unternehmens positiv prägt: «Unsere Differenzierungsebene ist die duale Ausbildung. Sie ist gewissermassen Selbstzweck. Als führender Automotive-Anbieter in der Region bilden wir unsere eigenen Lehrlinge mit Leidenschaft aus, um den Berufsnachwuchs zu sichern.»

Förderliche Unternehmenskultur
Buth verdiene den Anerkennungspreis, weil er als CEO der dreiköpfigen Geschäftsführung wesentlich dazu beigetragen habe, dass eine förderliche Unternehmenskultur und ein professionelles Team für die Berufsausbildung aufgebaut werden konnte, sagt Christian Fiechter, Präsident der Hans Huber Stiftung. Markus Ganahl als Chief Operating Officer (COO) der Geschäftsführung und Reinhard Prasch als Leiter der Lehrlingsausbildung seien Garanten für eine praxis- und marktorientierte Berufsbildung. Die Digitalisierungs-Offensive – gerade auch in der Ausbildung im Unternehmen – dürfe mit Fug und Recht bundesweit als vorbildlich bezeichnet werden. Die Ausbildung orientiere sich an den sich laufend verändernden Erfordernissen des Marktes; deshalb werden diesen Herbst erstmals Lehrlinge für den neuen Lehrberuf des Prozesstechnikers eingestellt. Ganahl ergänzt, dass außerdem die Anzahl der Elektrotechniklehrlinge erhöht worden sei, da diese Kompetenzen im Umfeld der «Intelligenten Produktion» zukünftig noch intensiver benötigt werden. Dementsprechend unterstützt Hirschmann Automotive die Bestrebungen des Bundesministeriums für Digitalisierung und Wirtschaftsstandort, neue Lehrberufe zu entwickeln oder bestehende zu überarbeiten.

Arbeitsplätze zurückholen
Digitalisierung – eine Gefahr für die einheimischen Arbeitskräfte? Volker Buth widerlegt bestimmt: «Dank der Digitalisierung holen wir Arbeitsplätze aus dem Ausland nach Rankweil zurück.» Rund 60 Millionen Euro werde man in den nächsten drei Jahren investieren, um das Unternehmen noch stärker auf die Digitalisierung auszurichten. Fiechter begrüsst die zunehmende Vernetzung der Unternehmensstandorte in aller Welt. Lehrlinge erhielten interessante Rotationsmöglichkeiten. Das Feld der Digitalisierung und Internationalisierung werde schon früh weit geöffnet. Dass die besten Lehrlinge mit Auslandeinsätzen motiviert werden, sei ein wichtiges Zeichen: «Das trägt dazu bei, dass das erfolgreiche Österreicher Berufsbildungssystem auf der ganzen Welt Fuss fasst.» Mit dem Aufbau einer Lehrlingsausbildung an verschiedenen Standorten würden der Know-how-Transfer im Unternehmen und die hohen Qualitätsstandards gesichert. Die duale Ausbildung werde jeweils auf die lokale Situation angepasst und sei nicht nur in Rankweil etabliert, sondern auch in Deutschland, Tschechien, Rumänien, China und seit neuestem in Mexiko, zeigt sich Fiechter beeindruckt. Gegenwärtig wird ausserdem ein Konzept zur Einführung der dualen Ausbildung in Marokko erarbeitet, so dass sie dann an allen Standorten weltweit angeboten wird.

Vorbildliche Veränderungsprozesse
Das Engagement bewirke auf allen Ebenen viel: «Es stärkt junge Menschen in ihrer Persönlichkeitsentwicklung, trägt zur positiven gesellschaftlichen Entwicklung und zur Festigung der Wirtschaft in diesen Ländern bei.» Weiter führt Fiechter ins Feld, dass Hirschmann Automotive nicht bei der beruflichen Grundbildung stehen bleibe. Vielmehr profitierten alle Mitarbeitenden von den Weiterbildungsmöglichkeiten in der eigenen Hirschmann Academy. Volker Buth habe gezeigt, wie Veränderungsprozesse zusammen mit dem Personal vorbildlich gestaltet werden können, und habe Hirschmann Automotive aus der Krise geführt: «Er hat eine Unternehmenskultur aufgebaut, die auf Berufsbildung und Digitalisierung setzt. Seine  vorausschauende Art begünstigt die Stärkung der Berufsbildung und dient damit den Zielen der Hans Huber Stiftung.»