Marktführer für Sanitärprodukte in Europa und in der Berufsbildung: Weil der CEO von Geberit überzeugt vorangeht, nominiert die Hans Huber Stiftung Christian Buhl für den Anerkennungspreis der dualen Berufsbildung.
Geberit-CEO Christian Buhl gebe der Berufsbildung im Unternehmen und in der Kommunikation gegen aussen Visualität und setze die Prioritäten richtig, sagt Christian Fiechter, Präsident der Hans Huber Stiftung. Denn, so begründet er die Nomination Buhls für den Anerkennungspreis der Hans Huber Stiftung: «Er hat die Zeichen der Zeit erkannt und weiss, dass der Unternehmenserfolg zu einem schönen Teil auch von der eigenen, erfolgreichen Berufsbildung abhängt.» Buhls Haltung, dass die Bildung eigentlich die Hauptressource der Schweiz sei, zeige sich von A bis Z in der Berufsbildung von Geberit: «Lernende werden nicht nur ausgebildet, sondern in ihrer Persönlichkeit und ihren Begabungen gefördert.» Deshalb sei es auch wichtig, dass weiterführende, branchenbezogene Ausbildungen an Fachhochschulen unterstützt würden. Und doch, so Fiechter, «fallen schulisch Schwächere nicht einfach durch die Maschen. Es zeigt sich, dass sie sich im stimmigen Umfeld zu zuverlässigen, langjährigen Mitarbeitenden entwickeln können.»
«Berufsbildungs-DNA» multiplizieren
Christian Buhl bringt es auf den Punkt: «Wir bilden Lernende auch aus egoistischen Gründen aus.» Damit spricht er auch die Tatsache an, dass das Vertriebsmodell von Geberit stark auf professionell ausgebildete Sanitärinstallateure und -planer ausgerichtet ist. Es sei ihm ein Anliegen, «diese DNA der Schweizer Berufsbildung zu multiplizieren». Dies geschehe laut Fiechter sehr wirksam in der Sanitärbranche, aber auch weit über die Landesgrenzen hinweg. Insgesamt beschäftigt Geberit laut Buhl vor allem in der Schweiz, Deutschland und Österreich 270 Lernende in 17 Berufen. Weil in vielen Ländern keine dualen und praktisch orientierten Bildungssysteme etabliert seien, habe Buhl mit seiner Überzeugung wesentlich dazu beigetragen, dass die Lehre auch in anderen Ländern Fuss fassen kann, wo Geberit tätig ist.
Wertvolle Hilfe zur Selbsthilfe
Buhl gibt zu verstehen, dass auch Hilfe zur Selbsthilfe sinnvoll sei. «Deshalb beteiligen wir uns zum Beispiel am Aufbau eines Berufsbildungssystems in Kenia, wo lokale Berufsbildner ausgebildet werden.» Nebst diesem Selbsthilfeprojekt sei es wichtig, dass die eigenen Lernenden in Sozialprojekten ebenfalls wertvolle Erfahrungen sammeln könnten. So hätten beispielsweise Geberit-Lernende im Jahr 2023 zwei Wochen einen Einsatz in einer Schule in Indien leisten können, wo sie Sanitäranlagen installierten: «Dabei haben sie am eigenen Leib erfahren, welch unglaubliches Glück sie haben, dass sie in der Schweiz leben.»
Demütig und bodenständig
Buhl selber hat nicht zuletzt aus einem eigenen Sozialeinsatz mit 19 Jahren die Lehre gezogen, wie wichtig Demut und Bodenständigkeit ist. Das merke man, wenn man durch die vorbildliche Geberit-Ausbildungsstätte am Hauptsitz in Rapperswil-Jona gehe, sagt Fiechter: «Lernende getrauen sich, mit ihrem obersten Chef auf Augenhöhe zu sprechen und Fragen zu stellen.» Buhl bestätigt denn auch: «Ich will nahbar bleiben.» Man nehme es ihm ab, sagt Fiechter, der feststellt, dass der CEO den Umgang mit Jugendlichen ehrlich schätze und sich für sie interessiere. Deshalb sei die entscheidende Aussage von Christian Buhl gewissermassen Programm: «Ich bin auch immer noch ein Lernender.»