Bischoff: Zweimal Medaillenerfolg in Folge

Das zweite Mal Trainerin und Expertin an der Berufsweltmeisterschaft, das zweite Mal eine Medaille. Die 37-jährige Karin Bischoff erreichte mit ihrer Kandidatin Dominique Zwygart den dritten Platz an der diesjährigen Berufsweltmeisterschaft in Bekleidungsgestaltung. Deshalb wird sie auch dieses Jahr mit dem Förderpreis der Hans Huber Stiftung ausgezeichnet.

Die St. Gallerin Karin Bischoff feierte im letzten Jahr die Goldmedaille ihrer Kandidatin. Und sie schaffte es dieses Jahr erneut, ihre Kandidatin aufs Treppchen zu bringen: An der Berufsweltmeisterschaft in Leipzig landete Dominique Zwygart aus Tenniken (BL) im Fachbereich Bekleidungsgestaltung auf dem dritten Platz. Bischoff scheint den Erfolg mit ihren Betreuenden anzuziehen: «Erneut eine Medaille zu holen fühlt sich sehr gut an. Es ist eine schöne Bestätigung, auf dem richtigen Weg zu sein», sagt Bischoff. Sie hätten die richtigen Trainingsmethoden gewählt und während des Wettkampfs auf die richtige Taktik gesetzt.

Vom letzten Jahr profitiert

Bischoff konnte auf den positiven Erfahrungen vom letzten Erfolg aufbauen. Allerdings sah dieses Jahr die Prüfungsaufgabe anders aus: Zusätzlich zu den Fertigkeiten bezüglich Verarbeitungs- und Nähtechnik wurden auch die Fähigkeiten Design, technische Modellzeichnung und Schnitttechnik bewertet. Deshalb holte Bischoff ihre Geschäftspartnerin Kathrin Baumberger und die Goldmedaillengewinnerin des Jahres 2011,  Nadja Humbel, mit ins Boot. «So konnten wir Dominique Zwygart in allen Bereichen ideal trainieren», erzählt Bischoff, «weshalb ich auch den Förderpreis der Hans Huber Stiftung mit ihnen beiden teilen möchte.»

Viel Fleiss und Zeit investiert

Als Bischoff vor gut einem Jahr das Training mit Zwygart für die Weltmeisterschaften begann, war Bischoff bei weitem nicht überzeugt von ihren ersten Leistungen: «Wir strafften den Trainingsplan, worauf Dominique das Arbeitspensum reduzierte, um den Fokus voll und ganz auf die Weltmeisterschaft zu setzen.» Das Training wurde noch erschwert, da die Gastgeber des internationalen Turniers die Materialien und Schnittvorlagen der Aufgabenstellung viel später als im Reglement vorgegeben schickten. An der Berufsweltmeisterschaft musste Zwygart das Gelernte umsetzen. Sie nutzte ihre beruflichen Fähigkeiten, um ihr Bestes zu geben. «Der Wettbewerb unterscheidet sich stark vom Arbeitsalltag: Viel Taktik und strategisches Denken ist dort gefragt», erklärt Bischoff. Das Team harmonierte und schaffte den dritten Rang.

Übersetzungsproblem überwunden

«Am Ende des Wettbewerbs fiel mir auf, dass ich in der Aufgabenstellung einen Fachbegriff falsch übersetzte, weshalb Dominique einen Teil der Aufgabe nicht korrekt löste», erzählt Bischoff, die sich im Moment dieser Erkenntnis fürchterlich fühlte. Zwygart landete nämlich auf dem vierten Punkterang. «Dass aber die Drittplatzierte dieselbe Punktzahl wie Dominique erhielt, und sie somit ebenfalls auf dem dritten Rang landete, realisierte ich erst an der Siegerehrung», sagt Bischoff. Ihr sei ein riesiger Stein vom Herzen gefallen: «Ich hätte es mir schlecht verzeihen können, wenn sie meintwegen die Medaille verpasst hätte.»

Förderung selbst erlebt

Die erfolgreiche Trainerin und Expertin Bischoff wurde selbst einmal Berufsweltmeisterin in Bekleidungsgestaltung, weshalb sie gerne diese Erfahrung weitergibt. «Da es in unserer Branche nur wenige Stellen und Lehrstellen gibt, sind wir bedacht, diese denen zu vergeben, die den grössten Willen haben, in diesem Beruf vorwärtszukommen», sagt Bischoff. Die Motivation und Fähigkeiten werden schon bald wieder zur Schau gestellt: Als nächster grosser Event folgt schon bald die Schweizermeisterschaft in Bern.

 

Bildlegende:
Erneuter Medaillenerfolg für die St. Gallerin Karin Bischoff (rechts): Zusammen mit Dominique Zwygart (links) erreichten sie den dritten Rang an der Berufsweltmeisterschaft 2013 in Leipzig.