Durch Höhen und Tiefen zu Gold

Optimal auf die Aufgaben in der Maschinenbautechnik vorbereitet: Florian Lässer aus Langen bei Bregenz hat seinen ehemaligen Lehrling Stefan Erös über acht Monate beim Beschlägespezialisten Blum auf die Berufsweltmeisterschaften vorbereitet. Mit Erfolg: Erös konnte sich die Goldmedaille sichern. Für seinen Einsatz erhält Lässer den Förderpreis der Hans Huber Stiftung.

«Es gab für mich bis zum Schluss sehr viele Höhen und Tiefen zu bewältigen», erzählt Florian Lässer aus seiner Zeit als Trainer für die WorldSkills im russischen Kasan. «Schlussendlich ist es doch ein Wettbewerb und jeder möchte diesen für sich entscheiden.» Sein Schützling Stefan Erös meisterte während den vier Tagen Wettkampf die gestellten Aufgaben bestehend aus Bauteilherstellung, Montage, Elektrik und Pneumatik mit Bravour und konnte so die Goldmedaille für Österreich mit nach Haus bringen. Zuvor hatte er schon die AustrianSkills für sich entscheiden können und sich so für die Berufsweltmeisterschaften qualifiziert.

Berufswettbewerbe verankert

Diesem Erfolg waren jedoch acht intensive Monate des Vorbereitens vorgegangen. Rund 800 Stunden hat der Kandidat Erös aus Höchst investiert, damit an der WM dann alles reibungslos funktioniert. Sein Trainer Lässer aus Langen bei Bregenz begleitete ihn dabei rund 500 Stunden und trainierte die verschiedenen Handgriffe und gab Erfahrung und Fachwissen weiter. Dabei wurden sie von ihrem gemeinsamen Arbeitsgeber Julius Blum GmbH unterstützt und konnten ausschliesslich während der Arbeitszeit Trainingseinheiten ansetzen. «Wir bei Blum legen sehr viel Wert auf eine gute Qualität in unserer Lehrlingsausbildung. Wo ist diese besser messbar als in einem internationalen Rahmen bei den Berufswettbewerben?», erklärt Lässer die Philosophie des Industriebetriebs. Die Berufswettbewerbe seien deshalb in der Lehrlingsausbildung bei Blum integriert und verankert.

Ehrgeiz und Vertrauen

«Stefan fand sehr schnell in den Wettbewerb hinein und fühlte sich wohl. Seine Stärken waren sein Ehrgeiz, das Vertrauen in seine Fähigkeiten und das Fokussieren», erklärt Lässer den Erfolg von Erös. Dass er sich selbst im Hintergrund so fest als Trainer engagiert, hat mehrere Gründe: «Mich motiviert die Entwicklung des Menschen. Es ist spannend zu beobachten, wie sich der Mensch und auch sein gesamtes Umfeld verändert.» Gleichzeitig sieht der Maschinenbautechniker, dass gut ausgebildetes Fachpersonal und Techniker weltweit gebraucht werden. Automatisierung, Digitalisierung und Robotik seien dabei nur einige Schlagworte, welche das Berufsbild des Maschinenbautechnikers derzeit prägen.

Deshalb biete eine Lehre einen sehr sicheren, zukunftsträchtigen Beruf, der spannend bleibt und zudem Karrierechancen eröffnet. Für sein Engagement für die duale Ausbildung wird Florian Lässer nun – aufgrund der Covid-Pandemie etwas verspätet – mit dem Förderpreis der Hans Huber Stiftung ausgezeichnet. «Es freut mich sehr, zu sehen, dass unsere Arbeit und die gebrachten Leistungen auch über die Grenzen hinaus gesehen und anerkannt werden», freut sich Lässer über die Ehrung.

 

Bildlegende:
«Gut ausgebildetes Fachpersonal wird weltweit gebraucht», sagt Florian Lässer (links). Er führte Maschinenbautechniker Stefan Erös (rechts) an den Berufsweltmeister­schaften 2019 in Kasan zur Goldmedaille. (Bild: WKÖ / SkillsAustria)