Der 36-jährige Trainer Martin Erlacher hat auch dieses Jahr alles richtig gemacht: Seine Kandidatin Noemi Kessler erreichte an der Berufsweltmeisterschaft in Leipzig im Bereich Restaurant-Service die Goldmedaille. Einen weiteren Erfolg brachte sein Lehrbuch in diesem Bereich, das auf solch grosses Interesse an der Weltmeisterschaft stiess, dass es kurzerhand zum internationalen Referenzbuch gewählt wurde. Für sein Engagement und seinen Erfolg wird Erlacher auch dieses Jahr mit dem Förderpreis der Hans Huber Stiftung ausgezeichnet.
Der Herisauer Martin Erlacher freut sich riesig über seinen erneuten Gold-Erfolg: «Was möchte man mehr, wenn sich die geleistete Arbeit mit solchem Lohn bezahlen lässt.» Zweimal hintereinander konnte er im Fachbereich Restaurant-Service mit seinen Kandidatinnen den ersten Platz an der Berufsweltmeisterschaft erreichen. Natürlich war der Berufsfachschullehrer des Gewerblichen Berufs- und Weiterbildungszentrum in St. Gallen als Trainer und Experte auch gut vorbereitet: «Ich konnte natürlich vom letzten Erfolg viele Erfahrungen mitnehmen und meiner Kandidatin weitergeben», sagt Erlacher. Er hätte auch die Anforderungen sowie die Bewertungssysteme sehr genau studiert.
Internationales Referenzbuch verfasst
«Ursprünglich wollte ich nur ein Manual für die Teilnehmenden der Schweizermeisterschaft verfassen, das dem internationalen Standard entspricht», erzählt der Berufsfachschullehrer Erlacher. Es entstand daraus ein Buch mit Sabrina Keller, der letzten Berufsweltmeisterin auf diesem Gebiet, das sogar um eine DVD mit 40 Filmen ergänzt wurde. «Das Interesse vom Verband war und ist sehr gross an einem rein praktisch orientierten Buch», weshalb sie es auch auf Englisch übersetzen liessen. Erlacher brachte sein fertiggestelltes Fachbuch als Geschenk für die Experten an der Berufsweltmeisterschaft mit, wo er allen ein Exemplar schenkte. Dieses Präsent begeisterte die internationalen Experten dermassen, dass sie es kurzerhand als internationales Referenzbuch gewählt haben. «Nun stehe ich mit Personen aus verschiedensten Ländern in Kontakt, die dieses Buch bei ihnen als Lehrmittel einsetzen möchten», erzählt Erlacher.
Motiviert bei der Sache
Sein Engagement in der Jugendförderung ist gross: «Die Arbeit mit Jugendlichen gefällt mir nicht nur, ich liebe sie.» Denn die Arbeit mit motivierten Menschen sei wunderbar: «Sie gehen unbelastet mit Situationen um und sind dankbar, dass man sein Wissen weitergibt.» Es freut ihn, wenn junge Menschen seinen geliebten Beruf ebenfalls mit Begeisterung erlernen und ausführen wollen. Und dies, «obwohl der Beruf leider oft einen geringen Stellenwert in der Gesellschaft geniesst.»
Zielorientiert zum Erfolg
«Noemi Kessler war ein Rohdiamant», erzählt Erlacher, «denn sie brachte alle Voraussetzungen mit und war sehr motiviert, zielorientiert zu trainieren.» Ihre grosse Stärke sei ihre schnelle Auffassungsgabe. Erlacher musste ihr vieles nur wenige Male zeigen, und Kessler konnte es. So hätten sie sehr schnell und effizient trainieren können. «Auch wenn unser Ziel die Titelverteidigung war, kommunizierten wir zurückhaltend darüber, um den Druck in Grenzen zu halten», sagt Erlacher rückblickend.
«Du kannst es»
Während des Wettbewerbs lief alles rund. Erlacher motivierte Kessler vor dem Wettbewerb mit den Worten «Easy, du kannst alles so machen, wie du es immer gemacht hast. Du kannst es.» Und wie sie es konnte: Sie war die Beste und erreichte sogar die höchste Punktzahl aller Schweizer Teilnehmenden. Erlacher freute sich riesig für Noemi und all die Leute, die sie unterstützt haben. Doch er schaut voraus: Am Abschlussweekend in Davos wird dann der Startschuss für die nächsten Berufsweltmeisterschaften in zwei Jahren in Brasilien gegeben. Zudem ist er auch schon in der Vorbereitung für die nächstjährigen Schweizermeisterschaften in Bern.
Bildlegende:
Zweimal Gold in Folge: Im Bereich Restaurant-Service war Martin Erlacher auch dieses Jahr mit seiner Kandidatin Noemi Kessler an der Berufsweltmeisterschaft in Leipzig nicht zu schlagen.