Unter hohem Druck gelang es Pascal Hofstetter aus Wildhaus, sich an den «World Skills» Weltmeisterschaften 2022 die Bronzemedaille zu sichern. Dazu beigetragen hat Berufstrainer Martin Schär aus Bütschwil, der nun für diese Leistung den Förderpreis der Hans Huber Stiftung entgegennehmen darf.
Die Zielstrebigkeit des Landmaschinenmechanikers Hofstetter habe ihm zur Medaille verholfen, sagt Berufstrainer Martin Schär: «Pascal überlegt sich die korrekten Arbeitsschritte zum Start und verfolgt diese bis zum Schluss», schildert der fünfzigjährige Martin Schär aus Bütschwil. Genauso wichtig sei die ruhige Art des Lehrabsolventen gewesen. Für den Berufscoach war es neben zwei Europameisterschaftsteilnahmen bereits die zweite «World Skills»-Teilnahme, welche diesmal in Salzburg stattfand.
Gepackter Rucksack
In der Vorbereitungszeit von rund einem Jahr sah Schär seine Aufgabe darin, den Kandidaten «zu fördern und herauszufordern». Dabei sei es sein Ziel gewesen, den jungen Mechaniker mit einem «Rucksack voll» an die Berufsweltmeisterschaften zu schicken. Das Gepäck bestand dabei aus Berufserfahrung, Arbeitstechniken und dem nötigen Wissen auf dem Spezialgebiet. Nach jedem Wettbewerb versucht dann Schär, «das Training zu optimieren» und Kernpunkte zu üben, die sich herauskristallisiert haben. Die praktische Vorbereitung in Hofstetters Fall wurde vom Trainer geschickt aufgeteilt. Einerseits fand sie im Bildungszentrum Aarberg statt, wo der Lehrabsolvent Kurse zu Elektro- und Hydraulikmotoren besuchen durfte. Andererseits hatte Hofstetter die Möglichkeit, bei verschiedenen Lieferfirmen für Maschinen die markenspezifischen Details zu erlernen. Zusätzlich erhielt er mentale Begleitung der Mentaltrainerin Sabrina Böni Keller.
«Motivationsschub nicht mehr nötig»
An den Weltmeisterschaften habe die Betreuung aus raschen Kontaktaufnahmen und entscheidenden Briefings kurz vor Wettkampfbeginn bestanden. Motivationsschübe seien in dieser adrenalingeladenen Situation «nicht mehr nötig» gewesen. Allerdings konnte Schär seinem Kandidaten noch wichtige Ratschläge und Tipps mit auf den Weg geben. So bekam Hofstetter noch einmal einen Fokus gesetzt, und es wurde bei den anschliessenden Aufträgen nichts vergessen. Während den Wettbewerbstagen besprachen sich die beiden abends entweder mittels eines Treffens oder eines kurzen Telefonats. Zum Abschluss sei mit dem «Swiss Skills»-Team ausgiebig gefeiert worden, berichtet Schär.
«Den Beruf leben»
Das Wichtigste an der Arbeit sei die «Freude am Beruf, und den Beruf zu leben». Dieses Motto praktiziert Martin Schär selbst, da es ihm «riesigen Spass» bereite, Menschen bei ihrer Entwicklung zu beobachten. Es motiviere ihn, jungen Leuten seine Erfahrung mit auf den Weg zu geben. Dazu hat er nun auch vermehrt in seinem Alltag als Instruktor in Weinfelden die Möglichkeit. Dort ist der Experte nämlich seit August im Bildungszentrum für Landmaschinen-, Motorgeräte- und Baumaschinenmechaniker aktiv. Mit dem Förderpreis der Hans Huber Stiftung für seine Arbeit im vergangenen Jahr noch ausgezeichnet zu werden, sei eine grosse Ehre für ihn.