Gold für die Industrie von morgen

Seine ehemaligen Lehrlinge Manuel Franz und Lukas Wolf hat der Fußacher Matthias Reiner an den WorldSkills im russischen Kasan zur Goldmedaille geführt. Im Themenpool «Industry 4.0» galt es Fertigkeiten aus verschiedensten Industrieberufen unter Beweis zu stellen. Für sein Engagement wird Reiner nun mit dem Förderpreis der Hans Huber Stiftung geehrt.

«Sie können Ruhe bewahren und einen kühlen Kopf behalten», beschreibt Trainer Matthias Reiner die Stärken seiner Schützlinge. Gleichzeitig konnten sie flexibel auf Veränderungen reagieren oder auf Unerwartetes mit Lösungsansätzen eingehen. Zuletzt gehörte auch eine ordentliche Portion Ehrgeiz dazu, damit Manuel Franz aus Meiningen und Lukas Wolf aus Lustenau die Goldmedaille an den Berufsweltmeisterschaften gewinnen konnten. Die beiden traten als Team in der Kategorie «Industry 4.0» an. Dieser Themenpool fasst verschiedene Fähigkeiten aus der Industrie zusammen. Dazu zählt Fachwissen aus Berufen wie der Informationstechnologie, des Mechatronikers oder von Steuerungstechnikern.

Trainer und Teilnehmer in einer Firma

Alle drei arbeiten bei der Firma Julius Blum, die es ermöglichte, dass sich die Anlagenelektriker während der Arbeitszeit auf den Wettkampf vorbereiten konnten. Dazu erstellten sie gemeinsam mit ihrem Coach einen Trainingsplan und simulierten Wettkampfsituationen. Über acht Monate wurde so an den Handgriffen und dem Fachwissen gefeilt. Profitieren konnten sie dabei von Erfahrungen von anderen Teilnehmenden sowie Experten auf den Berufsfeldern. Aber auch mental bereitete der Ingenieur Reiner sowie ein Experte die beiden Teilnehmer auf die kommenden Stresssituationen vor. «Während des Wettbewerbs habe ich versucht zu motivieren und anzutreiben», erinnert sich Reiner an die Zeit im russischen Kasan zurück. Zudem gab es jeweils vor dem Start der Aufgaben ein rund 15-minütiges Briefing. In dieser Zeit durften die drei gemeinsam die Taktik besprechen und Verständnisfragen klären. «Es war eine sehr schöne und unvergleichliche Erfahrung. Bis zum Schluss war ich angespannt und habe für meine Teilnehmer das Beste gehofft», sagt der Anlagenelektriker aus Fußach.

«Man muss dranbleiben»

«Mich motiviert vor allem, die Entwicklung der jungen Fachkräfte voranzutreiben», erklärt Reiner seinen zusätzlichen Einsatz als Trainer für die WorldSkills. Für dieses Engagement wird Matthias Reiner nun – aufgrund der Covid-Pandemie etwas verspätet – mit dem Förderpreis der Hans Huber Stiftung belohnt. «Ich fühle mich sehr geehrt diesen Preis entgegen nehmen zu dürfen», so Reiner. Er sieht die Bedeutung, gut ausgebildete Angestellte beschäftigen zu können – gerade auch im Bereich «Industry 4.0». «Dieser Oberbegriff ist ein grosses Thema bei uns in der Industrie und wird in Zukunft immer mehr auf uns zukommen. Angefangen von künstlicher Intelligenz bis hin zu Virtual Reality-Brillen ist darin alles enthalten», blickt Reiner in die Zukunft seines Berufsstandes. Wichtig sei es deshalb, sich stets weiterzubilden. «Man muss an den Entwicklungen dranbleiben, denn es handelt sich um einen sehr schnelllebigen Bereich.»

 

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Matthias Reiner führte seine ehemaligen Lehrlinge Lukas Wolf und Manuel Franz (von links) an den Berufsweltmeisterschaften 2019 in Kasan zur Goldmedaille in der Kategorie «Industry 4.0». (Bild: WKÖ / SkillsAustria)