Goldener Abschluss nach neun Jahren

Michael Fetz hat es als Trainer mit Kandidatin Renate Lässer geschafft: Gold für die Malerin an der Berufsweltmeisterschaft 2011 in London. Der 44-jährige Michael Fetz ist seit 29 Jahren im Metier des Malens und seit neun Jahren als Experte und Trainer an der Berufsweltmeisterschaft tätig. Bereits zum vierten Mal hat er als Trainer Gold geholt. Die Hans Huber Stiftung überreicht ihm für seinen Einsatz den Förderpreis.

Der 44-jährige Alberschwender wuchs im Umfeld des Malens auf, denn sein Vater gründete fetzcolor, die Michael Fetz nun führt. «Es war naheliegend, dass ich mich in diesem Beruf versuchte, merkte aber erst mit der Zeit, welch immensen Umfang und Vielseitigkeit in diesem farbigen Beruf steckt», sagt Fetz. Es begann ihn zu faszinieren, welche Techniken man anwenden konnte und welche Kombinationen möglich sind – und dies auch noch nach knapp 30 Jahren in diesem Metier. Als Unternehmer sei er ständig auf der Suche nach motivierten Mitarbeitern. «Die jungen Leute, die motiviert sind, sollten so gut wie möglich gefördert werden», sagt Fetz. An einem Landeswettbewerb fiel Fetz die Lernende Renate Lässer aus Riefensberg auf, die ohne Training den zweiten Platz erreichte. «Sie war sehr motiviert, weitere Wettbewerbe zu bestreiten. Und ich wusste, dass sie es mit gezieltem Training weit bringen konnte», erzählt Fetz.

Klares Ziel: Goldmedaille

Fetz reizt es, sein errungenes Knowhow an die Jugend weiterzugeben, «einzige Voraussetzung dafür ist, dass beide daran Spass haben». Dass der Faktor Zeit dann keine Rolle mehr spielt, war für Fetz und Lässer selbstverständlich. So investierte Fetz mindestens 600 Stunden, Lässer sogar über 950 Stunden. Die Leistungskurve sei bei allen Kandidaten während des Trainings ähnlich: Am Anfang sind sie hochmotiviert, im Mittelteil verflacht sich die Leistung und dem herannahenden Wettbewerb entgegen schnellt die Motivationskurve nach oben. «Als Trainer gilt es in der Leistungsverflachung den Kandidaten zu motivieren und zur Seite zu stehen», sagt Fetz. Denn er hatte mit Lässer ein klares Ziel vor Augen: Gold an der Berufsweltmeisterschaft.

Krönender Abschluss

In London musste Fetz zusammen mit den Trainern der anderen Nation die Aufgabenstellung erarbeiten. «Diese sollte dem Publikum einen Überblick über den Malerberuf geben», erzählt Fetz. Doch um Gold an der Berufsweltmeisterschaft zu erreichen, braucht es «Talent, Ausdauer, Motivation, Willenskraft und ein gesundes Personenumfeld», so Fetz. Als dann Renate Lässer mit der Arbeit begann, sagte er ihr: «Diese Tage wirst du im Leben nie mehr vergessen, geniesse sie.» Mit ihrer gelösten Aufgabe erreichte sie den ersten Platz. Damit war der letzte Abschluss als Trainer für Fetz perfekt: «Die Zeit während der Berufsweltmeisterschaft ist immer sehr intensiv und emotionsgeladen. Mit Gold nach Hause zu kommen ist der krönende Abschluss langer Arbeit.» Nachdem Fetz nun vier seiner fünf Kandidaten zu Gold verholfen und damit schon dreimal den Förderpreis der Hans Huber Stiftung erhalten hat, gibt er seine Trainertätigkeit einem seiner Berufskollegen ab. «Es waren neun spannende und interessante Jahre als Trainer und Experte», sagt Fetz, «in die Jugend zu investieren lohnt sich auf jeden Fall, und wir wären Narren, würden wir’s nicht machen.»

 

Bildlegende:
Erfolgreicher Maler-Trainer Michael Fetz mit Goldmedaillengewinnerin Renate Lässer an der Berufsweltmeisterschaft 2011 in London.