Der «Grosse Preis der Berufsbildung», der nationale Anerkennungspreis der Hans Huber Stiftung, wurde dieses Jahr in Luzern verliehen. Preisträger ist der Schienenfahrzeug-Hersteller Stadler Rail. Der Preis ist mit 20‘000 Franken dotiert. Der Luzern Hochschul-Vizedirektor Pius Muff äussert sich zur Bedeutung.
«Ich hatte eine bewegte schulische Laufbahn», sagt Peter Spuhler mit einem Augenzwinkern: Deshalb hat der Inhaber und CEO der Stadler Rail Group Verständnis für junge Menschen, die in Ausbildung stehen.
Alle Möglichkeiten offen
Laut Christian Fiechter, Präsident der Hans Huber Stiftung, war für die Nominierung ausschlaggebend, dass Stadler Rail in der ganzen Schweiz in diversen Berufsfeldern nachhaltig und seit Jahren viele Lernende ausbildet. Spuhler ist es wichtig, dass in der Berufsbildung nicht nur das Fachwissen gefördert, sondern auch der Charakter der angehenden Berufsleute gebildet wird. Die Durchlässigkeit im heutigen Berufsbildungssystem lasse es zu, dass Lernenden alle Möglichkeiten bis hin zur Universität offenstehen. Es müsse nicht immer alles rund laufen, aber das Unternehmen könne ein gutes Umfeld bieten: «Ich habe auch manchmal den Kopf angeschlagen. Entscheidend war, dass ich immer ein Ziel vor Augen hatte und nicht aufgab.»
Stolz ist Spuhler darauf, dass bei Stadler Rail die Lernenden von Anfang an in den produktiven Prozess eingebunden werden. Es sei sein Ziel, möglichst gute und langjährige Mitarbeitende in die Region der Firmenstandorte zu holen, denn: «Das ist ihr Bekenntnis zur Firma und unser Bekenntnis zum Werkplatz Schweiz.»
Gute Rahmenbedingungen und motivierte Junge
Eine Podiumsdiskussion anlässlich der Verleihung des «Grossen Preises der Berufsbildung» an der Hochschule Luzern (HSLU) half zu erörtern, wie auch in Zukunft genügend qualifizierte Lernende rekrutiert werden können. Pius Muff, Vizedirektor Ausbildung am Departement Wirtschaft der HSLU, zeigt sich von der Wichtigkeit der dualen Berufsbildung überzeugt, wie sie von Stadler Rail betrieben wird. Für ihn sind besonders die guten Rahmenbedingungen in der Schweiz wertvoll: «Das duale Ausbildungssystem muss für alle offen sein, welche die entsprechende Leistungsbereitschaft und Motivation mitbringen.» Doch wozu nach einer erfolgreich bestandenen Lehre überhaupt nochmals die Schulbank drücken? «Unsere Studenten erhalten die Chance, ihre Arbeitsmarktfähigkeit und ihre beruflichen Aussichten zu verbessern.» Es sei aber wichtig, dass der Ausbildungsentscheid nicht aufgrund sozialen Prestigedenkens gefällt werde.
Bildlegende:
Peter Spuhler (links) nimmt die Glückwünsche vom Präsidenten der Hans Huber Stiftung, Christian Fiechter entgegen.