Schüler als Webmaster gefordert

Die Hans Huber Stiftung überreichte am Donnerstagabend, 14. Juni 2012, im Pfalzkeller in St.Gallen die Preise des Internet-Berufswahlwettbewerbs «Traumlehre» an vier Schulklassen: Den ersten Preis übergab die Liechtensteiner Altregierungsrätin Rita Kieber-Beck an die beiden Zweitrealklassen von Lukas Heim aus Nesslau. Den zweiten Preis nahm die dritte Sekundarklasse von Steffen Pichler aus Romanshorn in Empfang, den dritten Rang belegte die zweite Realschulklasse von Gilbert Jost aus Widnau, das Podest knapp verfehlte die viertplatzierte Klasse von Reto Meier aus Bischofszell.

Die Musikformation Glove mit vier Schülern der Kantonsschule Wattwil verlieh dem Traumlehre-Event mit poppig-jazzigen Klängen eine jugendlich-festliche Note. Christian Fiechter, Präsident der Hans Huber Stiftung, hob die Absicht hervor, dass der Berufswahlunterricht mit dem Traumlehre-Wettbewerb bereichert werden soll. Dabei stehe die duale Grundbildung mit der Lehre im Mittelpunkt: «Die Jugendlichen sollen merken, dass diese Ausbildungsform mit der Mittelschule ebenbürtig ist.» Der Wettbewerb sei auch eine gute Gelegenheit, das Medium Internet für einmal nicht nur zu konsumieren sondern in Teamarbeit zu entwickeln, was offenbar nicht so einfach sei: Nicht alle angemeldeten Klassen hätten nämlich ihre Arbeit zu Ende gebracht. Die zahlreich anwesenden Eltern, Wirtschaftsvertreter, Bildungsfachleute, Politiker und weiteren Gäste waren dann aber umso mehr beeindruckt von den prämierten Internetauftritten der Schülerinnen und Schüler, die ihre Arbeiten und Erfahrungen gleich selber eindrucksvoll präsentierten.

Bunter «Berufsbogen»

Als besonders bunt entpuppte sich der Internetauftritt «Regenbogen der Berufe» der beiden erstrangierten  Zweitrealklassen von Lukas Heim aus Nesslau: Sie erläuterten ihre Farbsymbolik für Berufe, schilderten die Entstehungsgeschichte der gedrehten Berufsfilme und motivierten die Gästen, ihren Quiz über Redensarten rund um Farben im Internet zu lösen. Spannend war es auch zu erfahren, wie 120 Lernende und Erwachsene in einer Umfrage verschiedene Berufe einzelnen Farben zuordneten.

Aus der Not eine Tugend gemacht

Die zweitplatzierte dritte Sekundarklasse von Steffen Pichler aus Romanshorn erläuterte, dass sie aus der Not eine Tugend gemacht habe: Weil nämlich einige Schülerinnen und Schüler noch keine Lehrstelle zugesichert hatten, beschlossen sie, sich gegenseitig zu unterstützen. Daraus sei das Projekt «Schüler coachen Schüler» mit der gleichnamigen Website entstanden. Die Jugendlichen zeigten auf, was sie dabei über erfolgreiches Projektmanagement im Allgemeinen und über die Berufswahl im Speziellen gelernt hatten.

«Geheimnis» gelüftet

«Genau hinschauen» hiess es bei der drittplatzierten Homepage der zweiten Realschulklasse von Gilbert Jost aus Widnau. Die Schülerinnen und Schüler erläuterten ihre Überlegungen und lüfteten das «Geheimnis», wie man bei genauem Hinschauen ihre Webseiten erfolgreich erkunden und beim Online-Wettbewerb gewinnen kann. Bei der Erarbeitung, seien sie erstaunt gewesen, welche Vielfalt an Berufen und Besonderheiten es gibt. Dies hätten sie auch versucht, im Internet abzubilden.

Aus der Region für die Region

Die viertrangierte Freifachklasse Informatik von Sekundarlehrer Reto Meier der Volksschulgemeinde Bischofszell verriet technische Kniffe: So erfuhr man, wie Informationen erscheinen können, wenn man mit der Computermaus über bestimmte Stellen fährt, und wie man einfach auf andere Inhalte verlinken kann. Davon profitieren die Lehrstellenanbieter in der Region: Von der Schüler-Website gelangt man direkt auf deren Homepage. Der Name des Internetauftritts hält, was er verspricht: «Lehrstellen – aus der Region, für die Region».

Barpreis: 1000 Franken und eine Uhr

Die Schülerinnen und Schüler erhielten von der Liechtensteiner Altregierungsrätin Rita Kieber-Beck aus Mauren eine spezielle «Traumlehre»-Uhr sowie den Barpreis von 1000 Franken in die Klassenkasse. Die Vizepräsidentin der Jury würdigte die Arbeiten und gratulierte den Jugendlichen. Sie hob das Engagement der Hans Huber Stiftung hervor, die sich wirkungsvoll für die Förderung der beruflichen Grundbildung einsetze. Man habe gespürt, dass die Jugendlichen dadurch herausgefordert worden seien, sich mit den eigenen Stärken und Schwächen auseinanderzusetzen. Sie sei deshalb überzeugt, dass ihnen das Traumlehre-Projekt wichtige Impulse für die Berufswahl und das Berufsleben gegeben habe.

Rangliste

1. Rang Oberstufe Nesslau, 2. Realschulklassen von Lehrer Lukas Heim
2. Rang Sekundarschule Romanshorn, 3. Sekundarschulklasse 3eG von Lehrer Steffen Pichler
3. Rang Oberstufe Widnau, 2. Realschulklasse 2ra von Lehrer Gilbert Jost
4. Rang Volkschulgemeinde Bischofszell, Sekundarschule Bruggfeld Sitterdorf, Freifachklasse Informatik, mit Lehrer Reto Meier

 

Bildlegende:
Die beiden Zweitrealklassen aus Nesslau gewannen mit ihrem Internetprojekt den Traumlehre-Internetwettbewerb. Sie erhielten von Rita Kieber-Beck 1000 Franken für die Klassenkasse und nahmen Gratulationen von Stiftungsgründer Hans Huber sowie dem Stiftungspräsident Christian Fiechter entgegen (rechts aussen).