Voller Einsatz für den Berufsnachwuchs

Seine berufliche Erfahrung gibt er gerne an den Nachwuchs weiter: Patrick Bregenzer, Schreinermeister und Geschäftsführer der Bresga Innenausbau AG in St. Gallen, hat Beat Schläppi an den Berufsweltmeisterschaften als Trainer zur Bronzemedaille geführt. Für diese Leistung erhält er einen Förderpreis der Hans Huber Stiftung. Nach dem Anerkennungspreis im letzten Jahr wird Patrick Bregenzer damit bereits das zweite Mal für sein unermüdliches Engagement in der Nachwuchsförderung ausgezeichnet.

Wer in seiner Berufssparte Weltmeister werden will, muss hart trainieren: Fast zwei Jahre lang hat sich Möbelschreiner Beat Schläppi in zahlreichen Wettbewerben gegen 750 Lernende aus der ganzen Schweiz behauptet, bis er als Kandidat für die Berufsweltmeisterschaft feststand. Von Sektionsmeisterschaften über überregionale Meisterschaften bis hin zur Schweizermeisterschaft – insgesamt müssen die Bewerber acht Ausscheidungswettkämpfe bestreiten. «Das ist hartes Training», sagt Patrick Bregenzer, «nach so vielen Wettbewerben hat man einiges an Erfahrung gesammelt.» Der 50-Jährige Schreinermeister und Geschäftsführer der Bresga AG in St. Gallen hat Beat Schläppi auf dem Weg an die Berufsweltmeisterschaften als Trainer und Experte begleitet. Ein eigentliches Training mit dem Kandidaten fand aber so nicht statt: «Meine Aufgabe ist es, den Kontakt herzustellen und Neuerungen in Bezug auf den Wettbewerb weiterzugeben», erklärt Bregenzer. «Wir ‚Alten’ legen nur den Rahmen fest, informieren über den Ablauf des Wettbewerbs, geben unsere Erfahrung weiter. Trainieren müssen die Kandidaten aber selbst.»

Wichtig: mentale Fitness

Eine der wichtigsten Aufgaben des Trainers ist die Unterstützung des Kandidaten im mentalen Bereich. «Wir müssen die Kandidaten so vorbereiten, dass sie mental auf der Höhe sind, wenn die Leistung gefordert wird», sagt Bregenzer. «Mein grösster Job besteht darin, während der Vorbereitung den Druck vom Kandidaten zu nehmen.» In der Schweiz seien die Erwartungen an die Teilnehmer und dadurch der Druck der Öffentlichkeit sehr hoch. Mit dieser Belastung wusste der Kandidat jedoch umzugehen – dank seinem Hobby: «Als Bergsteiger konnte Beat seine dort erlangte mentale Fitness mit dem Beruf ideal kombinieren», sagt Bregenzer, «das hat mich sehr fasziniert.» Zur Goldmedaille hat es ihm indes nicht ganz gereicht. «Die Bronzemedaille ist aber auch eine super Leistung», lobt der Trainer. Denn dass man nicht immer gewinnen kann, ist auch ihm klar: «Wir müssen in Zukunft noch intensiver trainieren. Unsere Messlatte ist bereits sehr hoch, aber die anderen Länder schlafen nicht.»

Unbezahlbares Engagement

Dass Bregenzer nach dem Anerkennungspreis im letzten Jahr mit dem Förderpreis bereits die zweite Auszeichnung der Hans Huber Stiftung erhält, motiviert natürlich: «Ich war sehr stolz und brutal bewegt. Der Preis ist eine schöne Anerkennung für die laufende Arbeit.» Die Nachwuchsförderung setzt der Schreinermeister auch im eigenen Unternehmen um. Dort beschäftigt er gleich viele Lernende wie Mitarbeitende – «um jungen Menschen eine Chance zu geben.» Zudem engagiert er sich im Projekt «fit4job», einem Motivationssemester für stellenlose Jugendliche. Auf die Frage, wie viel Zeit er für die Nachwuchsförderung investiere, weiss Bregenzer keine Antwort. «Man darf nicht anfangen zu rechnen. Es ist das Resultat, das zählt.» Was ihn fasziniere, sei die Arbeit mit den Jungen und die Erfahrungen an internationalen Wettbewerben. Als Experte verfügt er bereits über einen prall gefüllten Rucksack an Erfahrungen. «Ich habe zum Beispiel gelernt, dass man auch Teilnehmern aus Ländern Respekt entgegenbringt, die nicht über unsere finanziellen Möglichkeiten und unsere technische Ausrüstung verfügen», sagt Bregenzer, «auch sie bringen tolle Leistungen.» Diese Erfahrungen will er nun in die Ausbildung einfliessen lassen – und dem nächsten Kandidaten weitergeben.

 

Bildlegende:
Patrick Bregenzer aus St. Gallen trug dazu bei, dass der Möbelschreiner Beat Schläppi an der Berufsweltmeisterschaft in Japan eine Bronze erringen konnte. Dafür erhält er einen Förderpreis der Hans Huber Stiftung.