Mustergültig und konsequent in der Berufsbildung: Der Liechtensteiner Architekt Patrik Beck sowie die Ostschweizer Holzbauspezialistin Katharina Lehmann gewinnen den Anerkennungspreis 2022 der Hans Huber Stiftung. Der Preis ist mit 40’000 Franken dotiert.
Den Anerkennungspreis verleiht die Hans Huber Stiftung jährlich an Personen, die sich besondere Verdienste im Zusammenhang mit dem dualen Berufsbildungssystem erworben haben. Katharina Lehmann als Frau mit einem «hölzernen Herz» erhielt den Anerkennungspreis, weil sie ein Herz für komplexe und international erfolgreiche Holzprojekte habe und deshalb ein Herz für den Berufsnachwuchs, den sie besonders stark fördere, sagte Ständerat Benedikt Würth, Stiftungsrat der Hans Huber Stiftung. Lernende könnten schon kurz nach der Lehre an monumentalen Bauten im Ausland mitwirken. Lehmann präge mit ihrem Engagement die ganze Holzbranche vorbildlich. Die Preissumme wird sie entsprechend in die Stärkung der Berufsbildung im eigenen Unternehmen einsetzen: «Wir werden das Geld für gezielte, neue Informationsveranstaltungen brauchen. Denn wir haben das Ziel, bis 2025 die Anzahl der Lernenden von 26 auf 36 zu erhöhen.»
Patrik Beck habe den Anerkennungspreis verdient, weil er trotz schlechter schulischer Ausgangslage bewiesen habe, dass man sich sogar rasch emporarbeiten könne, wenn man den eigenen Weg konsequent verfolge und sich praxisnah weiterbilde, sagte Violanda Lanter, Stiftungsrätin und Regierungsrat-Stellvertreterin des Fürstentums Liechtenstein. Es sei eindrücklich, wie Beck junge und ältere Menschen fördere und fordere und zugleich einen «grossen bildungspolitischen Fussabdruck» hinterlasse. Der Architekt sieht aber noch viel Handlungsbedarf und wird deshalb das Preisgeld dafür einsetzen, dass noch mehr motivierte und lernwillige Nachwuchskräfte einen Ausbildungsplatz in seiner Branche erhalten, wo Lehrstellen Mangelware sind. Dies wolle er zusammen mit «100pro.li» tun, dem Berufsbildungszweig der Wirtschaftskammer Liechtenstein.
Nick Huber, Stiftungsrat der Hans Huber Stiftung (links), gratuliert Katharina Lehmann und Patrik Beck zum Gewinn des Anerkennungspreises.