Was elf Monate zuvor mit intensiven Trainingseinheiten begonnen hatte, endete mit der Goldmedaille: Expertin Sabrina Böni Keller begleitete und coachte Restaurationsfachfrau Martina Wick auf dem Weg zum Weltmeistertitel. Für diesen Erfolg erhält die Berufstrainerin aus Heiden den Förderpreis der Hans Huber Stiftung.
«Sie war auf jegliche Situation vorbereitet», erklärt Mentaltrainerin Sabrina Böni Keller. Damit meint sie die junge Restaurationsfachfrau Martina Wick, die sie zusammen mit Trainer Martin Erlacher 2019 zur Goldmedaille an den Berufsweltmeisterschaften in der russischen Stadt Kasan führte. Sie habe ihr damals geholfen, sich mental und fachlich auf die Worldskills vorzubereiten. Die in Heiden geborene Expertin war einst selbst Restaurationsfachfrau, bevor sie sich mit der Firma «ImPuls» selbstständig machte. Mit ihrem Unternehmen bietet sie unter anderem innovatives Mentaltraining an.
1200 Stunden lang vorbereitet
Laut eigenen Angaben investierte Martina Wick 1200 Stunden in die Vorbereitung. Die nun in St. Peterzell wohnhafte Goldmedaillengewinnerin arbeitet im Hotel Hof Weissbad im Kanton Appenzell Innerrhoden. Ihre Trainerin betont, dass die schnelle Auffassungsgabe sowie die Kombination aus Lockerheit und Ehrgeiz die ausschlaggebenden Stärken gewesen seien. Denn trotz enormem Zeiteinsatz habe sie stets auch an ihr Umfeld und ihre Freizeit gedacht. Damit habe sie sich eine ausgezeichnete Balance zwischen Training und Erholung geschaffen. «Trotz des klaren Ziels war sie nie zu verbissen», stellt Böni Keller anerkennend fest. Im Training sei es unter anderem darum gegangen, mit Stress und Fehlern umzugehen, das Selbstvertrauen und die Motivation zu stärken. Zudem habe Wick mehrere Praktika absolviert – teils im Ausland, teils bei anderen Spezialisten.
Das wahre Potenzial entdeckt
«Martina Wick hat im Laufe des Trainings ihr wahres Potenzial entdeckt», sagt Sabrina Böni Keller stolz. Dass sie gesehen habe, wie die junge Restaurationsfachfrau innerlich gewachsen sei, habe ihr Herz bewegt. Die Berufsweltmeisterschaften in Kasan waren Böni Kellers erster Einsatz als Expertin. Ganz neues Terrain war es für sie dennoch nicht, hatte sie doch 2011 an den Berufsweltmeisterschaften in London einst selbst die Goldmedaille gewonnen. Mit ihrem damaligen Trainer Martin Erlacher und anderen Fachleuten veröffentlichte sie daraufhin ein Trainingsbuch für «Restaurant-Service Skills», das seit 2013 als Weltstandard gelte.
«Nicht aufhalten lassen!»
Jungen Lehrabsolventinnen und Lehrabsolventen gibt Sabrina Böni Keller mit auf den Weg, sich nicht aufhalten zu lassen. Es sei gut möglich, bereits frühzeitig eine höhere Position anzustreben oder sich den Traum von der Selbstständigkeit zu erfüllen. Für ihren Einsatz erhält die 32-Jährige nun – aufgrund der Covid-Pandemie etwas verspätet – den Förderpreis der Hans Huber Stiftung. Die Stiftung hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Berufslehre zu stärken, indem sie unter anderem Anerkennungs- und Förderpreise an Menschen mit besonderen Verdiensten verleiht. Sabrina Böni Keller bedeutet der Preis sehr viel, weil dadurch indirekt die Berufsbildung in der ganzen Schweiz gewürdigt werde. Zudem schenke ihr der Preis Kraft und Energie für ihre tägliche Arbeit.
Bildlegende:
Expertin Sabrina Böni Keller coachte an den Berufsweltmeisterschaften 2019 in Kasan (Bild) die Restaurationsfachfrau Martina Wick zur Goldmedaille und bekommt dafür den Förderpreis der Hans Huber Stiftung.