Schüler kreierten Berufs-Webseiten

Die Hans Huber Stiftung überreichte am Mittwochabend, 19. Juni 2013, im Pfalzkeller in St.Gallen die Preise des Internet-Berufswahlwettbewerbs «Traumlehre» an fünf Ostschweizer Schulklassen. Die beteiligten Schülerinnen und Schüler stellten ihre Internetseiten selber vor.

Den ersten Preis übergab der St.Galler Altregierungsrat Hans Ulrich Stöckling der Drittrealklasse von Gilbert Jost aus Widnau. Den zweiten Preis nahm die dritte Sekundarklasse von Andreas Gmür aus Sirnach in Empfang. Den dritten Rang holten sich die Vorjahressieger der dritten Realschulstufe von Lukas Heim aus Nesslau. Auf dem vierten Platz liegt die dritte Sekundarklasse von Steffen Pichler aus Romanshorn, und die Informatikklasse der zweiten Realschulstufe von Roman Häberli aus Oberuzwil wurde für die fünftbeste Arbeit ausgezeichnet.

Mit Quiz und Filmen

Eine Workshop-Jazzband der Kantonsschule Wattwil verlieh dem Traumlehre-Event mit Musik und Gesang eine jugendlich-festliche Note. Christian Fiechter, Präsident der Hans Huber Stiftung, hob die Absicht hervor, dass der Berufswahlunterricht mit dem Traumlehre-Wettbewerb bereichert werden soll. Dabei stehe die duale Grundbildung mit der Lehre im Mittelpunkt: «Die Jugendlichen sollen merken, dass diese Ausbildungsform mit der Mittelschule ebenbürtig ist.» Es brauche beide Bildungswege, aber ein gutes Zeugnis bedeute nicht unbedingt, dass die Mittelschule das Richtige ist. Die zahlreich anwesenden Eltern, Wirtschaftsvertreter, Bildungsfachleute, Politiker und weiteren Gäste waren beeindruckt von den prämierten Internetauftritten der Schülerinnen und Schüler, die ihre Arbeiten und Erfahrungen gleich selber präsentierten. Dabei verschwiegen sie Pleiten, Pech und Pannen nicht, die auch während der Präsentation zu einigen Lachern führten. Bestandteil einiger Homepages sind Quizfragen und etliche Filmsequenzen, die von den Schülern zusammengestellt beziehungsweise gedreht wurden. Es lohne sich, so Fiechter, über www.traumlehre.org einen Blick auf die Internetseiten der Jugendlichen zu werfen, die es bis zur Preisverleihung geschafft haben. Der Jury sei es nicht einfach gefallen, einen Entscheid zu treffen: Die ersten drei Arbeiten seien in der Bewertung sehr nahe beieinander gelegen.

Endlich ein Sieg

Nach Ehrenplätzen in den letzten Jahren war den Schülerinnen und Schülern von Gilbert Jost der Stolz ins Gesicht geschrieben: Endlich ging der Sieg nach Widnau. Die Rheintaler Jugendlichen präsentierten ihre vielseitige Website, die sie ganz bewusst zusammengestellt hätten, um andern die Berufswahl zu erleichtern. Jedes Klassenmitglied hat sogar eine ganz persönliche Homepage mit praktischen Tipps und eigenen Erfahrungen erstellt. Die zweitplatzierten Jugendlichen von Andreas Gmür aus Sirnach schilderten, wie sie sich von der Junggesellen-Fernsehserie «Bachelor» inspirieren liessen. Sie seien auf der Lehrstellensuche immer wieder mit Absagen konfrontiert worden, denn auch Lehrmeister suchten – wie der Junggeselle seine Traumfrau – die optimal passende Person für eine Lehrstelle. Die drittrangierten Schüler aus Nesslau von Lukas Heim berichteten ebenfalls von verzweifelten Momenten im Berufswahlprozess, die sie auf der Homepage witzig inszenierten und am Traumlehre-Event originell präsentierten – zum Beispiel mit einem Überfall auf die Berufsberatung. Sie gaben zudem vertiefende Einblicke in Überbrückungsmöglichkeiten, wenn jemand noch keine Lehrstelle gefunden hat. Als Lehrstellensucher teilten die viertplatzierten Schüler von Steffen Pichler aus Romanshorn ihre Höhen und Tiefen im Berufswahlprozess mit den Gästen der Preisverleihung. Die Wogen der Castingshow «Ich bin ein Star – holt mich hier raus» kamen auch bei der Präsentation der fünftplatzierten Oberuzwiler Schulklasse von Roman Häberli zum Ausdruck: Die Jugendlichen erläuterten ihr Quiz über Bewerbungsgespräche und brachten die Besucher zum Schmunzeln.

1000 Franken und eine Uhr

Die Schülerinnen und Schüler erhielten von Hans Ulrich Stöckling eine spezielle «Traumlehre»-Uhr sowie den Barpreis von 1000 Franken in die Klassenkasse. Als Jurypräsident würdigte er die Arbeiten und gratulierte den Jugendlichen. Er hob das Engagement der Hans Huber Stiftung hervor, die sich wirkungsvoll für die Förderung der beruflichen Grundbildung einsetze. An der bevorstehenden Berufsweltmeisterschaften in Leipzig seien nur so viele gute Berufsleute aus der Region, weil sich viele Kreise für diese Sache einsetzen. Man habe gespürt, dass die Jugendlichen dadurch herausgefordert worden seien, sich mit den eigenen Stärken und Schwächen auseinanderzusetzen und ihren Spass daran hattenn. Er sei deshalb überzeugt, dass ihnen das Traumlehre-Projekt wichtige Impulse für die Berufswahl und das Berufsleben gegeben habe.

Rangliste

1. Rang Oberstufe Widnau, 3. Realklasse, Lehrer Gilbert Jost
2. Rang Oberstufe Sirnach, 3. Sekundarklasse, Lehrer Andreas Gmür
3. Realklassen, Lehrer Lukas Heim
4. Rang Oberstufe Romanshorn, 3. Sekundarklasse, Lehrer Steffen Pichler
5. Rang Oberstufe Oberuzwil, Informatikklasse 2. Realschule, Lehrer Roman Häberli

 

Bildlegende:
Die Schüler aus Widnau von Gilbert Jost gewannen mit ihrem Internetprojekt den Traumlehre-Internetwettbewerb. Sie erhielten von Hans Ulrich Stöckling (links) 1000 Franken für die Klassenkasse und nahmen Gratulationen von Christian Fiechter entgegen (rechts).